WIESBADEN – Der Wiesbadener Kurier und das Wiesbadener Tagblatt veröffentlichen erstmals eine Zeitung, die sich an Deutsch lernende Ausländer in Wiesbaden wendet. Unter dem Titel „Hier in Wiesbaden“ will die Redaktion auf 20 Seiten im halben rheinischen Format Flüchtlingen, Asylbewerbern und Migranten helfen, in der hessischen Landeshauptstadt Fuß zu fassen und „hier“ die deutsche Sprache zu erlernen.

3.000 Exemplare werden Ende Januar an die wichtigsten Anlaufstellen der Zielgruppe in der Stadt verteilt, darunter die Ausländerbehörde, das Rathaus, Vereine, Sprachschulen und die Volkshochschule. Ziel von „Hier in Wiesbaden“ ist es, nützliche Informationen über den Alltag in Deutschland und speziell in der hessischen Landeshauptstadt verständlich zu vermitteln: Welche öffentlichen Verkehrsmittel gibt es? Wo kann man in Wiesbaden Einkaufen gehen? Wie funktioniert das Schulsystem? An wen kann man sich wenden, wenn man krank ist? Mit Hilfe einer in das Blatt integrierten Stadtkarte können sich die Leser leichter orientieren; Informationen wie Ticketpreise und Webadressen bieten einen extra Nutzwert.

„Hier in Wiesbaden“ soll in erster Linie Teilnehmern von Deutsch- und Integrationskursen als Lernmaterial zugutekommen. Alle Artikel sind auf dem Sprachniveau A2 auf Deutsch verfasst, das heißt, die Texte enthalten kurze Sätze, wenige Satzgefüge und kaum Fremdwörter. Schwierige Begriffe werden mit Hilfe einer Lexikonspalte erklärt.

Die Texte sind kurz gehalten, Schaubilder und Fotos sorgen für noch mehr Verständlichkeit. Es ist geplant, die Zeitung quartalsweise zu aktualisieren und in späteren Ausgaben auch die Betroffenen selbst zu Wort kommen zu lassen. „Wir wollen daran weiterarbeiten und in den nächsten Ausgaben die Erfahrungen der Zielgruppe mit dem Produkt einfließen lassen“, sagt Redakteur Erdal Aslan.

Unter Aslans Leitung hat eine junge Projektgruppe aus Redakteuren, Volontären, Mediengestaltern, Online-Entwicklern und einer Studentin des Fachs Deutsch als Fremdsprache die Zeitung erstellt. „Die Verlagsgruppe Rhein Main hat in der Vergangenheit bereits sehr positive Erfahrungen mit Projekten dieser Art gemacht“, berichtet Chefredakteur Stefan Schröder, der das Projekt auf den Weg gebracht hat. Seit November 2013 erscheint bereits monatlich die multikulturelle Stadtteilzeitung „Mensch!Westend“ in einem stark von Migranten geprägten Wiesbadener Viertel. 2013 brachte die Stadtredaktion erstmals eine „Neubürgerzeitung“ heraus, die für Zugezogene alle wichtigen Informationen über Wiesbaden bereit hält. Die „Mischung“ aus beiden Produkten bietet nun als Lernmaterial in Deutschkursen zugleich wertvolle Informationen an und macht in einer Art mittel- bis langfristiger Prägung Zielgruppen mit der Marke Tageszeitung vor Ort vertraut. Wie „Mensch!Westend“ (www.mensch-westend.de/) wird es auch „Hier in Wiesbaden“ in einer Online-Version (www.hier-in-wiesbaden.de/) geben.

Leseförderung ist ein wichtiges Thema für die Verlagsgruppe Rhein Main. Mit ihrer Bildungsoffensive unterstützt die VRM zahlreiche Projekte, die Kinder und Jugendliche früh an das Lesen einer Tageszeitung heranführt, unter anderem die wöchentlich erscheinende Kinderzeitung „Kruschel“ oder die Initiative „Schüler lesen Zeitung“ sowie das Projekt „ZeiLe“ für Auszubildende.

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